Für Günter Kunert

Jul 08 2012

Die Poesie geht im Alter.
So verläßt sie den Dichter,
wie die Hitze des Tages
die Nacht.

Genauso reißt sie die Jugend
mit jedweder Regung,
die die leicht regbare Seele
macht.

In die Strömung des Blutes.
Durch die Gefäße des Wesens,
in dem der Funke der Dichtung
entfacht.

Und entfesselt ein Feuer,
das mit dem Sturme des Geistes
zu einer lodernden Flamme
erwacht.

Und so wie sie die Nahrung
aus der Kraft ihres Trägers,
seiner Neugier, den Träumen
gemacht.

So geht sie im Alter.
Verläßt sie den Dichter,
wie die Hitze des Tages
die Nacht.

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